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Limnologische Exkursion zum Meerfelder Maar

| Biologie, 2024/25, MINT

Am 30.9.2024 starteten 17 Schülerin des Biologie Leistungs- und Grundkurses zusammen mit Frau Weber und Herrn Ullenbruch in die Eifel zur Biologisch Ökologischen Station Bettenfeld der Universität Koblenz. Gut in Bettenfeld angekommen, wurden wir von der Stationsleiterin Frau Karger begrüßt, die uns dann ausführlich die Messgeräte erklärte, damit wir auf dem Maar verschiedene Untersuchungen durchführen und Wasserproben aus verschiedenen Tiefen nehmen konnten. Nun endlich ging es mit einem Schlauchboot und einem Blechkahn mit Schwimmwesten bekleidet raus auf das Wasser. Nach anfänglichen Koordinationsproblemen beim Rudern konnte doch zeitnah die Boje in der Maarmitte erreicht und das Boot festgemacht werden. Mit den professionellen und sehr teuren Messgeräten wurde in verschiedenen Wassertiefen der Sauerstoffgehalt, die elektrische Leitfähigkeit und der pH-Wert sowie die Fotosyntheseaktivität des Phytoplanktons bestimmt. Die Sichttiefe wurde ermittelt und Tiefenschlamm nach oben gebaggert und optisch, haptisch und olfaktorisch analysiert. Auf dem Rückweg wurde noch Plankton gefischt.
Vom Ufer aus lernten die Schülerinnen etwas über die Entstehung von Maaren und die spezielle Pflanzenzonierung im Uferbereich des Maares. Leider erging es dem Meerfelder Maar in den letzten 150 Jahren nicht besser wie vielen anderen Gewässern in Europa und das Wasser wurde durch die intensive Landwirtschaft und eingeleitete Haushaltsabwässer stark belastet. Dieses hatte eine Eutrophierung (Überdüngung) zur Folge, die zur Faulschlammbildung im Maar führte.
Um die Wasserqualität wieder zu verbessern, wurden vielfältige Maßnahmen ergriffen. Im Uferbereich darf nur noch extensive Landwirtschaft betrieben werden und ein Naturschutzgebiet mit bestimmten Nutzungszonen wurde eingerichtet. Dabei darf nur noch auf einer Seeseite gebadet werden. An anderen Stellen ist das Angeln erlaubt und eine Seehälfte ist für den Menschen komplett gesperrt, damit sich die Natur erholen kann. Weiterhin wurde auf dem Seegrund ein Olszewski-Rohr installiert, welches das stark von Faulgasen belastete Tiefenwasser an die Oberfläche bringt und ableitet.

Am frühen Nachmittag ging es dann durchnässt, aber guter Dinge zurück in die Forschungsstation und eine Gruppe mikroskopierte das Plankton zur Bestimmung der Arten. Anhand der gefundenen Spezies lassen sich Rückschlüsse auf die Gewässerqualität schließen. Die zweite Gruppe ging zu Herrn Dawen in das Labor und bestimmte mit Hilfe von Fotometrie den Nitrat-, Ammonium- und Phosphatgehalt aus verschiedenen Wassertiefen. Die Untersuchungen ergaben, dass die Seequalität sich zwar in den letzten Jahrzehnten verbessert hat, aber immer noch sehr nährstoffreich mit Faulschlammbildung am Grund ist.

Am Abend wurden Nudeln mit Soßen und Pesto gekocht und nach dem Essen saßen wir noch einige Stunden gemütlich zusammen. Nach einer kurzen Nacht wanderten wir am nächsten Morgen zum Windsbornkratersee, dem einzigen echten Kratersee in Deutschland. Dieser weist eine völlig andere Entstehung und dementsprechend auch wegen der Hochmoorbildung ein völlig anderes Erscheinungsbild auf. Hier wurden ebenfalls Planktonproben, Sauerstoffgehalt, pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit gemessen, die später im Labor ausgewertet wurden. Zum Abschluss verewigten wir uns im Gästebuch. Nach zwei sehr lehrreichen Tagen mit sehr guter fachlicher Betreuung traten wir am Nachmittag müde aber mit biologischem Wissen angereichert die Heimreise nach Vallendar an.

Klaus Ullenbruch, Biologie Leistungskurs 12