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Wortgottesdienst am Aschermittwoch für die Klassen 7 bis 8. zum Thema "Umkehr"
Alle Schülerinnen der Marienschule haben am Vormittag des Aschermittwochs die Chance, den Beginn der Fastenzeit mit einem Gottesdienst am Vormittag zu begehen.
Frau Hannuschke, die zusammen mit der Klasse 7d den Wortgottesdienst für die Jahrgangsstufe 7 und 8 vorbereitet hatte, stimmte die Schülerinnen zu Beginn der Feier ein:
"Es ist Aschermittwoch, Beginn der Fastenzeit. Faschingskostüme und Schminke haben ausgedient. Ungeschminkt, so wie wir sind, auch mit unseren Problemen und mit denen der Welt, dürfen wir zu Gott kommen. Er ist der Barmherzige und gnädige Gott. Aber er ist auch ein fordernder Gott. Er zeigt uns den Weg zum Leben und er ruft uns zu: 'Kehrt um zu mir mit ganzem Herzen!' Fasten? Um- Kehren ? Was ist das? Diesen Fragen
wollen wir in unserem Gottesdienst nachgehen. Zunächst zeigen uns einige Mädchen in einer Szene was mit Fasten und Umkehren gemeint sein könnte."
Es folgte ein Rollenspiel, bei dem sich einige Schülerinnen unterhielten:
- Sch. 1: Hey, hast du gar kein Pausenbrot dabei?
- Sch. 2: Neeeeee. Es ist Fastenzeit! Ich muss jetzt fasten! Außerdem habe ich wieder ein Kilo zugenommen. So kann ich die Fastenzeit zum Abnehmen nutzen. Und dann habe auch gleich meine Pflicht erfüllt.
- Sch. 1: Du hast aber den Sinn der Fastenzeit falsch verstanden. Fasten heißt bestimmt nicht, dass du auf dein Pausenbrot verzichten sollst oder abnehmen musst.
- Sch.2: Gott sagt doch, dass wir fasten sollen?!
- Sch.3: Schon, aber so meint Gott es gar nicht. Er will damit zum Ausdruck bringen, dass wir auf etwas verzichten sollen, das überflüssig ist….
Sch.1: Ja genau, z.B. Süßigkeiten. Sie sind eigentlich überflüssig, denn du brauchst sie nicht zum Leben es würde deiner Gesundheit auch nicht schaden, darauf zu verzichten. - Sch.2: Also meint ihr damit, dass ich mein Pausenbrot weiterhin essen darf und trotzdem fasten kann.
- Sch. 3: Ja genau. Du sollst auf Überflüssiges verzichten, um dich besser auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Du kannst dir z.B. vornehmen, dein Handy nicht zum Spielen, sondern nur noch bei wichtigen Dingen zu benutzen.
- Sch. 4: Du kannst z.B. weniger fernsehen und in der Zeit, die du sonst fernsiehst, mehr Zeit mit deiner Mutter in der Küche verbringen.
- Sch. 5: Wenn du weniger fernsiehst, nicht so oft am Computer oder mit deinem Handy rumspielst, dann tust du etwas für dich. Denn, du kannst dich in der Schule besser konzentrieren. Du hast mehr Zeit für deine Familie und deine Freunde. Du tust also etwas für dich, aber auch etwas für die anderen, weil du mehr Zeit für sie hast.
- Sch. 4: Ja genau. Die Fastenzeit ist auch die Zeit um-zu-kehren?
- Sch. 2: Was heißt das denn schon wieder?
- Sch. 1 : Das heißt, dass du darüber nachdenken sollst, ob das was du tust, richtig ist oder nicht, ob du auf den richtigen Weg bist.
Sch. 3: Ja, Fastenzeit heißt: Lauf nicht einfach weiter! Kehr um! Schau genau hin! Schau auf dich! Räum in deinem Herzen und in deinen Gedanken auf und wirf weg, was nicht gut ist, was du nicht brauchst! - Sch. 4: Wirf weg, dass du dich über jdn geärgert hast. Geh hin und versöhn dich mit ihm.
- Sch. 5: Wirf weg, dass du nicht traust, was zu sagen. Hab Mut und sag was du meinst!
- Sch. 4: Wirf weg, dass du denkst, was ist der andere so blöd. Geh hin und lern ihn mal wirklich kennen.
- Sch.1: Hör auf nur die Fehler der anderen zu sehen, sondern achte einmal mehr auf dich selbst. Zum Beispiel wie bin ich zu den anderen? Bin ich freundlich zu allen? Meine ich es gut mit ihnen?
- Sch. 3: Fasten ist auch sich Zeit nehmen, um bewusst an Gott zu denken und zu beten. Wir können ihm für Vieles in unserem Leben danken. Es geht uns eigentlich gut, wenn wir uns Zeit nehmen, um mit Gott ins Gespräch zu kommen.
- Sch. 2: Also irgendwie sehe ich das jetzt anders. Die Fastenzeit muss keine blöde Zeit sein. Danke für Eure Erklärungen.
Pfarrer Laskewicz, der der Feier vorstand, betete das Tagesgebet:
"Herr, wir beginnen heute die Fastenzeit. In den 40 Tagen vor Ostern wollen auf dich hören. Lass uns umkehren aus aller Dunkelheit zum Licht. Hilf du uns in diesen Wochen der Fastenzeit, dass wir uns dir wieder mehr zuwenden. Lass uns deinem Beispiel folgen und das Schlechte überwinden durch das Gute. Hilf uns in der Fastenzeit altes und Unnützes wegzukehren und neu zu schauen, was für uns gut und richtig ist. Lass uns mit dir
auferstehen zu einem neuen Leben, zu einem Leben der Liebe, des Friedens und der Freude. Sei bei uns auf unseren Wegen und Umwegen und lass sie zu dir führen. Gib uns deine Kraft dazu. Amen."
Es folgte das Tagesevangelium:
"Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben, und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten." (Mt 6, 1-6 und 16-18)
Nach seiner Predigt segnete Pfarrer Laskewicz die Asche und teilte das Aschekreuz aus.
Vom Ambo aus trugen Schülerinnen die Fürbitten vor:
"Gott, wenn wir dein Zeichen, das Kreuz auf unsere Stirn zeichnen lassen, dann möchten wir dich um deine Hilfe bitten, mit uns neu anzufangen. Hilf uns in der Fastenzeit altes und Unnützes wegzukehren und neu zu schauen, was für uns gut und richtig ist.
- Für alle Menschen, die ständig nur auf das Verhalten der anderen schauen, sich selbst mit ihren Fehlern aber
nicht sehen. Öffne ihnen die Augen und lass sie verständnisvoll mit den Fehlern anderer umgehen. - Für alle, die nur auf etwas verzichten, um damit vor anderen zu prahlen. Lass sie erkennen, dass es darauf
ankommt, nicht nur äußerlich, sondern mit ganzem Herzen auf etwas zu verzichten. - Für uns selbst. Dass es uns in dieser Fastenzeit immer wieder gelingt, in rechter Weise zu fasten. Gib uns
dazu Kraft und Mut, damit wir uns richtig auf das kommende Osterfest vorbereiten können. - Gott, du kennst unsere Schwächen und Fehler, unsere Sorgen und Ängste. Nimm alles an und erhöre all
unsere Bitten. - Wir beten für alle, die nicht wissen, wie sie beten sollen: Schenke ihnen Zeiten der Stille und ein Herz, das
offen ist für deine Gegenwart. - Es führen verschiedene Wege zu Gott. Jeder Weg ist anders. Aber wir alle müssen losgehen, sonst kommen
wir nie ans Ziel. Gib uns den Mut dazu! - Manche sind von ihrem Weg enttäuscht. Sie möchten aufgeben. Lass sie erfahren, dass du sie begleitet.
Gott, Ausgelassensein, Feiern, Lachen und Tanzen in der Faschingszeit – das fällt uns leichter als die ernste
Fastenzeit, die mit Aschermittwoch beginnt. Beides gehört zu unserem Leben: das unbeschwerte Feiern wie das
bewusste Innehalten. Und beides liegt in deinen Händen. Hilf uns, dass wir die Fastenzeit als eine gute Zeit für uns
entdecken, in der wir neues über uns, über dich und unsere Mitmenschen erfahren. So bitten wir dich um deine
Begleitung, heute am Aschermittwoch und alle Tage. Amen"
Durch die eindrucksvollen Gebete, Texte und Meditationen sowie die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes wurden die Schülerinnen und die Lehrkräfte eingestimmt auf die Fastenzeit mit ihren Chancen der Umkehr und des Neubeginns.