SMS-Nachrichten

Jubiläumsaustauschfahrt nach Plouër sur Rance
Vor 15 Jahren begann das Erfolgskonzept „échange franco-allemand Vallendar-Plouër“. Seit 2010 organisiert die Französischlehrerin Frau Hannuschke regelmäßig Austauschfahrten der Achtklässlerinnen des Gymnasiums und der Realschule in die Bretagne. Als gebürtige Bretonin kennt sie Land und Leute und hat Erfahrung, was die Lernenden der zweiten Fremdsprache an der SMS interessiert und fördert. 19 Schülerinnen aus den Klassen 8a, 8b, 8c und 8d wagten in diesem Jahr vom 19.-27.05. das Abenteuer Austauschfahrt.
Montag, 19.05.
Um 5.45 traf sich die Reisegruppe vor der Marienschule. Das erste Gruppenfoto wurde vor dem Kölner Dom gemacht. In Köln stiegen alle den Thalys „Eurostar“ Richtung Paris Nord ein. In Frankreichs Hauptstadt angekommen nahmen sie die Metro und fuhren 14 Stationen quer durch Paris bis zum Bahnhof Montparnasse. Auch hier, mit Blick auf die „Tour Montparnasse“, wurde ein Gruppenbild aufgenommen. Mit dem TGV fuhren die Schülerinnen weiter bis nach Saint-Malo. Die letzte Etappe bis nach Plouër sur Rance legten sie im Bus zurück. Dort warteten die französischen Austauschschülerinnen und Schüler des Collège Saint Stanislas nach Schulschluss um 16.45 bereits. Dieser Moment der ersten Begegnung ist immer spannend und aufregend, ebenso wie der erste Abend in den Gastfamilien.
Dienstag, 20.05.
Wenn man schon in der Bretagne weilt und ein Sonnentag gemeldet ist, dann sollte man ans Meer fahren. Die deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler verbrachten den Tag in St. Malo, der legendären Korsaren-Stadt. Am Vormittag stand „nettoyage de la plage“, Strandreinigung, auf dem Programm. Als positive Erfahrung konnte verzeichnet werden, dass der Strand nicht zugemüllt war. Doch Glasscherben, Plastik- und Aluminiumabfälle etc. fand man dennoch. Die französische Kollegin des Collège, die den Ausflug begleitete, ließ die Schülerinnen und Schüler schätzen, wie lange es dauert, bis die Fundstücke verrotten. Es gab Erstaunen und Betroffenheit angesichts der Fakten – Glasflaschen: 4000 Jahre, Plastikflaschen: 1000 Jahre, Sardinenbüchsen: 500 Jahre, Plastiktüten: 400 Jahre, Cola-Dosen: 200 Jahre, Zigarettenstummel: 2 Jahre …
Nach der Müllsammelaktion wurde am Strand in Gruppen Ball und Frisbee gespielt. Anschließen begann die Fotorallye rund um Saint-Malo in Angriff. Dann war Zeit für ein Picknick. Gestärkt und ausgeruht ging es zur Demeure de Corsaire. Während einer fesselnden Führung erfuhren die deutschen und die französischen Schülerinnen und Schüler viel Wissenswertes und Faszinierendes über die über 600 Jahre dauernde Geschichte der Korsaren in dieser Region sowie über die berühmte Stadt Saint Malo.
Mittwoch, 21.05.
Der Höhepunkt des zweiten Tages war die Fahrt zum Kletterwald „Corsaire Anventure“ in Saint-Père. Dort standen über ein Dutzend Parcours zur Auswahl. Nach der Einführung und einem Probeklettern ging es für alle hoch hinaus. Ein besonderes Erlebnis waren die außergewöhnlich langen Seilbahn-Parcours. So manche(r) wagte während der Stunden im Kletterwald mehr, als er sich anfangs zugetraut hatte.
Donnerstag, 22.05.
Nach den ersten Tagen in der Bretagne, in denen rund um die Uhr Französisch gehört und gesprochen wurde, war eine kleine Auszeit willkommen. Die deutsche Gruppe machte einen Tagesausflug nach Dinan, eine malerisch schöne mittelalterliche Stadt an der Rance. Dort gibt es donnerstags immer einen großen bretonischen Wochenmarkt, auf dem die Schülerinnen bei herrlichem Sonnenschein flanierten und die eine oder andere Spezialität der Region ausprobierte. In einem „petit train touristique“ bewegte sich die Gruppe anschließend durch die Ober- und Unterstadt und erhielt wahlweise über Kopfhörer eine Führung auf Französisch, Englisch, Deutsch oder Niederländisch. Am Nachmittag besichtigen die Schülerinnen das neu eröffnete aufwändig restaurierte „Château de Dinan“. Hintergrundwissen zu der Burganlage aus dem 14. Jahrhundert mit ihren großen Türmen erhielten die Schülerinnen über große Infotafeln und viel Bildmaterial sowie über einen Film. Sie erfuhren etwas über die Herzöge der Bretagne, die Geschichte der Stadt und die Nutzung der Räume in der Burg.
Nach dem Kulturprogramm war am Nachmittag ein sportliches Angebot angesagt. An der Rance lagen Paddelboote und Kajaks bereit. Erst ging es ins Wasser und dann auf die Boote. Zwei Stunden lang vergnügten sich die Schülerinnen bei Sonne und Wind und zum Teil im Salzwasser.
Freitag, 23.05.
Zu einer Austauschfahrt gehört auch Unterricht. In kleinen Gruppen aufgeteilt, nahmen die Schülerinnen in sich auf, wie im Collège Saint Stanislas Französisch, Spanisch, Nawi etc. gelehrt und gelernt wird. Zum Mittagessen waren alle in der Kantine. Es gab mehrere Vorspeisen, eine Auswahl an Hauptgerichten und den landesüblichen Käse-Gang sowie ein Dessert.
Nach Rennes, in die Hauptstadt der Bretagne, zog es die Schülerinnen der Abschlussklassen des Collège Stanislas und die SMS-Schülerinnen am Nachmittag. Dort ließen sie sich auf ein Escape-Room-Game (Cache au trésor) ein und bekamen am Abend im Stadttheater ein großes Event mit. Professionelle Akrobatik-Künstlerinnen zeigten ihr Schauspiel-, Tanz-und Gesangstalent in einer spektakulären Rollerskate-Performance. Die Show war reich an Licht- und Klangeffekten und erhielt am Ende langen Applaus und Standing Ovations.
Samstag, 24.05. und Sonntag, 25.05.
Die Schülerinnen, die mittlerweile schon fast eine Woche einzeln in ihren Gastfamilien lebten, verbrachten das Wochenende zusammen mit ihren französischen Austauschpartnerinnen und -partnern. Manche trafen sich zu gemeinsamen und Aktionen (Fahrt ans Meer, Freizeitpart, Bowling, Aquarium etc.), andere nahmen an Ausflügen mit den Gasteltern und ihren correspondants bzw. an Familienfeiern teil.
Montag, 26.05.
Ein „must-have“ ist ein Pilgermarsch zum Mont Saint Michel, genannt „la merveille“ – das Wunder. Der Mont-Saint-Michel und seine Bucht ist eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltkulturerbes in Frankreich. Sie umfasst die Felseninsel Mont Saint-Michel mit der gleichnamigen Abtei und der umliegenden Meeresbucht im Ärmelkanal vor der Küste der Normandie. In die im 8. Jahrhundert beginnende Geschichte und Architektur des Klosterbergs, der zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs gehört, ließen sich die Schülerinnen durch eine interaktive Führung via Tablet einführen. So hatte jede die Möglichkeit, in ihrem Tempo und mit ihren Interessensschwerpunkten die Weltkulturstätte zu entdecken und das Panorama auf seine Bucht und das Meer zu genießen. Die Gezeiten ließen den Mont-Saint-Michel zur Insel werden. Nach einem Picknick in einem in der Felsenanlage angelegten Garten brach die Gruppe nach Cancale auf. An der Pointe du Gourin, einer Landzunge an der Côte d’Émeraude, unternahmen die Schülerinnen und Schüler eine Wanderung und erklommmen die Klippen aus Plutonitgestein, die steil zum Wasser hin abfallen und eine Höhe von bis zu 50 Metern aufweisen.
Langsam hieß es Abschied nehmen, zunächst am Abend in den Gastfamilien und dann am nächsten Tag von der Bretagne.
Dienstag, 27.05.
Auf der Rückreise machten die Schülerinnen einen etwas längeren Stopp in Paris. Ein Fotoshooting vor dem Palais du Trocadéro mit Eiffelturm im Hintergrund rundete die erlebnisreiche Jubliäumsaustauschfahrt ab.
Ein besonderer Dank gebührt Frau Hannuschke, die mit ihrer Expertise auch diese Reise wieder geplant und durchgeführt hat.
Auch bei dieser Veranstaltung profitierten wir wesentlich von Erasmus. Es zahlt sich einmal mehr aus, dass wir Erasmus Plus-Schule sind und die Schülerinnen der SMS durch besondere Lernprogramme, kulturellen Austausch sowie Erziehung zu Nachhaltigkeit und Persönlichkeitsentwicklung fördern können.